Der Anlass zu meinem derzeit aktuellsten Lieblings-Cover-Stück, „Zombie“ von den Cranberries, ist ein eher trauriger. Also nicht für mich, sondern für all die Menschen, die die Frontfrau der Band, Dolores O’Riordan, verloren haben. Denn Dolores wurde gerade einmal 46 Jahre alt, und das ist viel zu früh.
Was bleiben wird ist das musikalische Erbe, das sie und die Band hinterlassen. Zugegeben, wenn dieser tragische Tod nicht gewesen wäre, wären die Cranberries nicht wieder auf meinem Radar erschienen. Und so spülte die Berichterstattung rund um das Ableben von Dolores zwangsläufig „Zombie“ nach oben. Sei es im Radio, auf YouTube, sonst wo – überall war der vielleicht größte Smashhit der irischen Band zu hören.
Klar kannte ich den Song aus den 90er, der zu dieser Zeit für große Furore sorgte. Aber gehört habe ich ihn seitdem nicht mehr. Umso mehr fühlte ich mich wieder von ihm angezogen, sowohl musikalisch als auch textlich. Selbst wenn „Zombie“ und sein Inhalt nicht mehr ganz up-to-date scheint, ist er angesichts der aktuellen unruhigen Zeiten noch genauso wichtig wie vor mehr als 20 Jahren.
Denn immer noch sterben Menschen einen völlig sinnlosen Tod, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz sind. Immer noch wird gekämpft und werden Kriege geführt, und keiner versteht, warum. Und noch immer werden hunderte und tausende von Mütterherzen gebrochen, weil ihre Kinder nicht mehr nach Hause kommen. Genau dafür steht dieser Song. Genau deshalb habe ich ihn aufgenommen.
Hintergrund: Entstanden ist „Zombie“ im Jahr 1993, in dem zwei Kinder (Jonathan Ball und Tim Parry) während eines Bombenanschlags der IRA am 20. März 1993 in Warrington getötet wurden. Die IRA ist zwar seit 2005 Geschichte, ihr Vermächtnis ist aber immer noch präsent. Zum Beispiel in Form von „Zombie“.
https://soundcloud.com/mikefrommuc/zombie-cranberries-cover-1